Kuvasz – Zucht „vom Drachenfels“

verantwortungsvolle Zucht zur Gesunderhaltung des Kuvasz

Fortsetzung von Hattyús Tagebuch

kurze Pause vom Tagebuchschreiben zum Frischeluftschnappen

kurze Pause vom Tagebuchschreiben zum Frischeluftschnappen

1. Juli: Mit dem rechten Auge muss ich immer blinzeln. „Asi“ sagt, dass es gerötet sei und immer tropfe.     Wir sind zur Tierärztin gefahren. Die Hornhaut ist unverletzt und Frau Dr. Müller konnte auch keinen Fremdkörper im Auge finden. „Asi“ muss nun Tropfen und Gel ins Auge tun. Dazu setze ich mich 4-mal am Tag freiwillig aufs Treppenpodest, weil ich als Belohnung jedes Mal aus der Leberpains-Tube schlecken darf. 

 Zu meinem Leidweisen hatte ich schon wieder Durchfall. Die Tierärztin ist überzeugt, dass dieses Übel vom Fressen herrührt. Deshalb führt „Asi“ jetzt eine Fress-Liste. Die kommenden 10 Tage werden hart, denn ich werde nur die normalen Fressrationen erhalten. Leckereien sind tabu. Uffff……….

3. Juli: Leider tränt das linke Auge jetzt auch. Wieder ist ein Tierarztbesuch angesagt. Ich freue mich jedes Mal närrisch, wenn ich in die Tierarztpraxis darf. Erscheint dann Frau Dr. Müller, schnappe ich fast über vor Wiedersehensfreude. „So etwas würde ich nie glauben, wenn ich es nicht mit meinen eigenen Augen gesehen hätte“, meinte eine Hundebesitzerin, die meine Begrüssung miterlebte. Sie hat „Asi“ erzählt, dass sie Diätfutter holen müsse für ihren zu dicken Schäferhund, der nur ungern die Praxisräume betreten würde.

Korrekturlesen der Tagebuchaufzeichnungen

Korrekturlesen der Tagebuchaufzeichnungen

5. Juli: Beim Nachtessen stieg ein himmlischer Käseduft in mein Näschen. Ich blieb trotzdem brav DOWN. Nach dem Essen stellte “Asi“ die Platte mit dem restlichen Käse in die Küche. Sofort schlich ich durch die zweite Türe in den verbotenen Raum. Nur einen Käsebrocken konnte ich verschlingen, bis „Asi“ ebenfalls in der Küche stand und mich rausschickte. Jedenfalls bin ich für die nächste Käseattacke auf der Lauer.  

 

6. Juli: Nach dem morgendlichen Preydummy-Jagen im Wald sind wir einem drei Wochen jüngeren Labrador-Rüden begegnet. Die Frauchen kannten sich nicht, entschieden aber, dass wir alle noch ein paar Schritte auf dem Waldweg zurücklegen würden. Das war eine clevere Entscheidung! Nach anfänglichem Beschnüffeln kamen wir bald in Fahrt. Der Labi namens Avalon ist nur halb so gross wie ich. Aber schnell ist er. Wir rannten und spielten miteinander, bis 2 Reiterinnen auftauchten. „Asi“ pfiff, ich vergass den Kumpel und setzte mich in Windeseile neben sie. Alle haben meinen Super-Gehorsam bewundert. Sogar eine der Reiterinnen hat mich gelobt. Wenn die wüssten, dass der Pfiff für mich so viel bedeutet wie „Joker“, bzw. eine hündische Belohnung. Nachher durften Avalon und ich nochmals kurz spielen miteinander. Ich freue mich auf das nächste Treffen.

8. Juli: Da ich am 11. Juli „altershalber“ letztmals in die Junghundegruppe von Sonja gehen darf und „Asi“ ohnehin in Zukunft eine ND-Hundegruppe sucht, sind wir heute für eine Standortbestimmung zu Bettina Mutschler nach Freiburg im Breisgau gefahren.  Ich habe einige meiner gelernten Übungen gezeigt. Als „Asi“ mit dem Preydummy hinter einer Hütte verschwand, bin ich ihr nachgerannt. Ich brauche doch mein „Asi“.  Am kommenden Freitag, also übermorgen, beginnt ein ND-Kurs mit 4 Hunden. Bettina meinte, dass ich da gut reinpassen würde. Nun hat „Asi“ mich angemeldet. Mal abwarten, was da auf mich zukommt! 

9. Juli: Per Zufall entdeckte „Asi“ aus dem Stubenfenster den Labi-Buben Avalon. Wir trafen uns dann im Garten. Anfangs war ich sehr grob mit Avalon, sodass er laut kreischen musste. „Asi“ hat mich am Kragen gepackt und geschüttelt, war gar nicht nett von ihr. Nachher haben wir 15 Minuten ganz lieb gespielt, sind um die Wette gerannt und haben einander abgeschleckt. 

10. Juli: Um 9 Uhr hat die ND-Trainerin Claudia „Asi“ und mich in ihre Wohnung eingeladen. Dort lebt auch ihre Hündin Perdy. Sobald ich einen Fehltritt machte bzw. Räume betreten wollte, die tabu waren, knurrte Perdy und stellte mich sofort in den Senkel. Ich akzeptierte ihre schulmeisterlichen Gesten, denn schliesslich ist das ihr Zuhause. Claudia hütet auch Tages- und Ferienhunde. „Asi“ meinte, dass ich mal einen Tag probeweise zu ihr gehen dürfe. Mal abwarten!  Nachher fuhren wir auf den Stadthallenplatz, um Leinenführigkeit zu üben. Claudia fand meine Leistung gar nicht so übel. 

abschalten

abschalten

Nachmittags war um 16 Uhr Hundestunde bei Bettina in Freiburg angesagt. Das Programm nannte sich Abschalttraining. Die 5 Frauchen und Bettina sassen im Kreis auf ihren Stühlen im kühlen Wald. Wir wurden hintendran an Bäume angebunden, sodass die Leine weder zu den Kumpeln noch zu den Frauchen reichte. Ausser einem einjährigen Golden Retriever zerrten wir anderen wie die Irren an unseren Leinen. Die Frauchen haben uns überhaupt nicht beachtet. Uns, d.h, 2 Golden Retriever, 1 weisser Schäfer, 1 Hovawart und ich. Eine Dame fragte „Asi“, was ich denn für eine lustige Mischung sei. Sie wurde dann über Herdenschutzhunde und im Speziellen über Kuvaszok eingehend aufgeklärt. Nach und nach beruhigten sich alle Hunde. Als Letzte entschloss auch ich, mich zu entspannen und hinzulegen.

11. Juli: Die ND-Trainerinnen geben meiner „Asi“ immer wieder neue Ideen, denn sie baut laufend andere Elemente ins Jagen ein. Heute hätte ich einen Ball apportieren sollen. Nein, das tue ich nicht, schliesslich habe ich Hunger und will meinen Preydummy apportieren. Da kam wieder die Sturheit von „Asi“ an den Tag. Sie liess nicht locker. Als ich ihr endlich den Ball brachte, freute sie sich tierisch und warf den Preydummy in die Gegenrichtung, den ich ihr in Windeseile apportierte. Dann durfte ich den gesamten Inhalt aufs Mal fressen. Aha, so läuft das!                                                                                         Zum letzten Mal besuchte ich die Junghundegruppe in Buchs. Wir waren nur 7 Hunde. Ich habe mich unglaublich angestrengt, „Asi“ zu den Kumpels zu zerren. „Asi“ hat auch gezerrt, aber nicht zu den Hunden. Jetzt soll ich schuld an der neuen Entzündung im rechten Handgelenk sein, d.h. am gesunden Arm. Janu, hätte sie nicht so gezerrt, wäre sie heil davongekommen. Beim Arbeiten habe ich dann brilliert. Die Trainerin hatte einen Parcours aufgestellt. Zuerst mussten wir durch ein flatterndes Zelt,

was ist unter den Pylonen versteckt

was ist unter den Pylonen versteckt

dann Slalom laufen durch Pylonen, nachher war SITZ und DOWN auf der Balance angesagt und zu guter Letzt noch ein KRIECH unter einer Stange durch.

14. Juli: „Asi“ nervt!!! Die läuft mir stets mit dem Fotoapparat hinter her und will speziell schöne Bilder machen zu Ehren meines halben Jahres am 18. Juli. Jedes Mal wenn sie abdrücken wollte, habe ich meinen Standort gewechselt. Das fand ich total lustig, vor allem das Neiiiiiiiiin von „Asi“ hat mich zu neuen Spielereien animiert.

15. Juli: Abends nahm „Asi“ den Flybee in die Hand und ab ging’s in den Garten. Die Wurfscheibe mit Hähnchenwürfel drin flog weit. Auf Befehl raste ich los, fasste sie und kam auf die glorreiche Idee, den Flybee nicht „Asi“ zu bringen, sondern zu behalten und wieder einmal zu versuchen, das Ding selber zu öffnen. „Asi“ lief tonlos weg und verschwand im Haus. Super, jetzt kann ich ungestört an mein Werk gehen. Irgendwann stand „Walter“ im Garten. Auf sein APPORT hin zögerte ich erst ein bisschen, brachte ihm aber dann den Flybee, worauf er mir die Hähnchenwürfel schenkte. Danke Kumpel! Dieser „Walter“ scheint doch noch zur Vernunft zu kommen!!!

16. Juli: E-Mail-Post für mich! Vasco, der Riesenschnauzer, rät mir, mich mit „Walter“ zusammenzutun, anstatt die Beissattacken zu verüben. Das würde mir ganz viel bringen. OK, Vasco, ich gebe mir Mühe. Bald sehen wir uns ja im Berner Oberland.

17. Juli: Die ganze Nacht regnete es in Strömen. Am Morgen schonte es ein bisschen, weshalb wir mit den Preydummys in den Wald zum Jagen fuhren. „Asi“ erfindet immer wieder neue Apportiermöglichkeiten. Zum Abschluss warf sie ihr kleines Täschchen mit Ausweisen und Medikamenten. Blitzartig apportierte ich den gewünschten Gegenstand und bekam endlich mein verdientes Morgenessen im Preydummy.  Kaum zuhause angelangt, stieg „Asi“ in die Badewanne und ich legte mich irgendwo auf den Plattenboden im Wohnzimmer. Plötzlich witterte ich das im Wald apportierte Täschchen. Es lag ausnahmsweise auf dem Tablar mit den Brillen. Ich stellte mich auf zwei Beine, schnappte mir das grüne Ding und untersuchte den Inhalt sehr gründlich. „Asi“ kam bald nach unten und fand es komisch, dass auf dem Teppich zerbröckelte Pillen lagen, die sie dann aufhob und seelenruhig in der Küche verschwand. Urplötzlich fuhr sie auf wie von einer Wespe gestochen. „Mein Täschchen“, murmelte sie. „Guter Detektiv“, dache ich. Im vorderen Teil des Wohnzimmers fand sie ihr Täschchen wieder, natürlich leer und zerfetzt. Den Fahrausweis und die Zwanzigernote fand sie ohne Schaden. Hingegen in ihrem Blutungsausweis hinterliess ich Spuren meiner Zähne. 8 Pillen fand sie unversehrt in der Aluhülle. Ich bekam sogar das Gefühl, dass sie Verständnis hatte für meine Aktivität, denn sie sagte was von „Bin ich ein Esel! Warum lasse ich Hattyú auch mein Täschchen apportieren?“ Somit wäre bewiesen, dass auch Menschen Fehler machen.  Nachmittags fuhren wir nach Freiburg in die ND-Schule. Als „Asi“ in Deutschland die Hecktüre öffnete, musste sie erst ein paar Mal Luft holen. „Du bist ja überall hellbraun. Beim Einladen warst Du doch weiss. Wie hast Du das geschafft?“ Ich hatte überhaupt keine Ahnung, wovon „Asi“ sprach. Die Frauchen meiner Hundekumpels fanden mein Aussehen auch sonderbar. Nach dem Training stieg ich die Autorampe hoch und legte mich müde in die Box. „Asi“ entfernte die Rampe, touchierte mit dem Arm an der Innenseite der Hundebox und ……… war ganz braun!! Für „Asi“ bedeutete dies, dass zuhause die Boxenwände gründlich gefegt werden müssen.

Hattyú ein halbes Jahr alt

Hattyú ein halbes Jahr alt

18. Juli

: Ich bin EIN HALBES JAHR alt. Mein Gewicht ist 27,5 kg. Viel Fett liegt nicht auf meinen Rippen. Aber sowohl die Tierärztin als auch „Asi“ finden meine Postur ideal. Und mir ist es schnuppe, solange ich nicht hungern muss.

 

bereit zum Jagen

bereit zum Jagen

Zur morgendlichen Jagd ging es heute in den Garten. Überall standen gelbe und orange Pylonen auf der Wiese verteilt. „Asi“ schickte mich los mit dem Befehl SUCH. Mit meinem Supernäschen roch ich sehr schnell einen Preydummy unter einer Pylone versteckt. Auch die restlichen beiden Beutel fand ich bald. Das Versteckspiel wiederholte „Asi“ ein paar mal, bis ich dann endlich meinen wohl verdienten Morgenschmaus verschlingen durfte.

Sowohl die Attacken auf Walter beim Essen als auch auf seine Füsse und Schuhe am Abend im Schlafzimmer habe ich nun endgültig beendet. Ich entdeckte etwas viel Lustigeres, nämlich den Teppich im Schlafzimmer. Ich wickelte mein Hirsenkissen in den Teppich. Das war ein Gaudi! Als „Walter“ und „Asi“ ins Schlafzimmer kamen, haben sie tonlos den Teppich wieder an den alten Standort verlegt, mir mein Kissen ins Bett gelegt und schon war Ruhe.  Wenn ich Freude habe, z.B. wenn Besuch kommt, beisse ich die Menschen in die Hand. Spass dabei habe nur ich. „Asi“ will das absolut nicht und versucht es immer und immer wieder mit lieben Worten. Aber jetzt ist ihr der Kragen geplatzt. Sie bindet mich an der Fenstersims neben meinem Bett an der Leine fest. Wenn ich mich beruhigt habe, darf ich wieder frei sein. Und dann habe ich das Beissen vergessen.

19. Juli: Nach der Morgenjagd ging’s noch ein paar Schritte bis zum Auto. Wie immer angeleint. Plötzlich stieg mir ein herrlicher Duft in die Nase. Sofort prellte ich vorwärts. Leider war das Spiel abrupt zu Ende, weil „Asi“ auf der Leine stand und mir das Spiel verdarb. Alsdann blieb ich eben eine Zeitlang im DOWN, bis „Asi“ endlich nach Hause wollte. Sie hat später „Walter“ erzählt, dass vor uns 2 Rehe aus dem hohen Gras geflüchtet seien.

20. Juli: Ich kenne die Nachbarn in den angrenzenden Häusern. Heute sassen zwei Nachbarn und zwei fremde Leute ganz nah an meinem Zaun im Schatten. So eine Frechheit! Ist ja klar, dass ich die Eindringlinge mit meinem Gebell vertreiben wollte. Schon stand „Asi“ neben mir. Der entgeht beinahe nichts. Sie kam an den Zaun, schwatzte mit diesen fremden Menschen, so dass ich einsehen musste, dass von den Fremdlingen keine Gefahr ausging und ich mich beruhigt zurückziehen konnte.

Abschalten ist eine der schwesten Übungen für mich

Abschalten ist eine der schwesten Übungen für mich

Nach der Abendfütterung im Wald hockte „Asi“ sich am Waldrand auf das Rücksack-Stühlchen, das sie von Eva und Micha anlässlich ihres Besuches geschenkt bekam. Mich band sie nebenan an einen Pfahl. Inzwischen finde ich das Abschalttraining ganz lässig. Nach 20 Minuten durfte ich einen herrlich duftenden Preydummy nach Hause tragen und bekam dann als Belohnung den Inhalt.

21. Juli: Hundegotti Heidi hatte Geburtstag. Ich habe ihr meine Dreckpfote auf ein Papier gedrückt, worüber sie sich sehr freute.

23. Juli: ND-Trainerin Claudia hatte heute u.a. ein Wald-Agility auf dem Programm. Das ging von Bänklein zu Bänklein mit SITZ und DOWN, auf Baumstämme klettern und darauf wenden, dann Slalom um die Bäume laufen und zu guter Letzt durfte ich den versteckten Preydummy suchen. Das war super.

24. Juli: Maya hat uns heute in die Hundeschule nach Freiburg begleitet.  Nach 10 Minuten abschalten, lagen alle 5 Hunde bereits entspannt bei den Frauchen. Sowohl das anschliessende Leinenführspiel, das Sitzenbleiben beim Begrüssen der Erwachsenen als auch das Jagen des Preydummys machten richtig Spass.

Asi: Es ist kaum zu fassen, dass bereits in der 3. ND-Stunde die ganze Hundegruppe gemeinsam auf der Wiese arbeiten kann. Hattyú ist sehr lern- und arbeitsfreudig. Was sie aber immer noch nicht begriffen hat, ist, dass sie nicht auf alle entgegenkommenden Leute oder Hunde zustürmen darf. Daran werde ich noch hart und ausdauernd arbeiten müssen.

Auf der Heimfahrt sorgte ich natürlich noch für etwas Action. „Asi“ und Maya machten in Bad Bellingen im Schwarzwald Halt zum Nachtessen auf einer schönen Terrasse. Es war erst halb sechs Uhr und 3 Tische waren bereits besetzt. Nach kurzer Zeit kamen 2 weitere Personen auf die Terrasse. Nein, so eine Frechheit!! Da ich angebunden war, blieb mir nichts anderes übrig, als die Neuankömmlinge mit meiner kräftigen Stimme zu vertreiben. Die setzten sich trotzdem an einen Tisch. Kaum hatte ich mich beruhigt, kamen schon die nächsten Leute und nahmen einen weiteren Tisch in Beschlag. Ganz klar, dass ich sie dabei mit meinem Gebell begleitet habe. Daraufhin gab ich auf. Zudem war ich müde vom Training.

27. Juli: Ach, diese Ferienzeit! Die Leute in den Nachbarhäusern verreisen und beauftragen wildfremde Menschen, in ihre Häuser zu gehen. Heute tauchte eine Frau auf mit einem schwarzen Flat Coated Retriever, welchen sie zu meinem Entsetzen neben der Haustüre eines Nachbarhauses anband. Nein, nein, so nicht!!! Ich bellte und bellte. Der Schwarze machte keinen Mucks und starrte mich nur blöd an. Der hat vermutlich noch nie einen weissen Hund gesehen und eine solch kräftige Stimme vernommen.

28. Juli: „Asi“ behauptet, ich hätte plötzlich einen Teppich-Spleen, weil ich an den Teppichen im Schlafzimmer und in der Stube die Fransen abfresse. Diese Fäden sind einfach zu lang und Ordnung muss sein.  Sonst mache ich aber nichts kaputt. Mein Vorgänger hat scheinbar nachts im Schlafzimmer die BH’s von „Asi“ zernagt und Schuhe in den Garten geschleppt und seine Zähne eingraviert.

richtiges Vorspülen bringt Mama Barany uns schon in der 6.LW bei

richtiges Vorspülen bringt Mama Barany uns schon in der 6.LW bei

Leider habe ich ausgesprochen selten Gelegenheit, mich in die Küche zu schleichen. Aber heute hatte ich Glück. Walter verschwand im Keller und vergass, die Küchentüre zu schliessen und sogar der Deckel der Abwaschmaschine stand offen. Das Tellerlecken war ein Schmaus. Viel zu schnell erschien „Walter“ in der Türe und ich hatte noch gar nicht alles Geschirr fertig abgeschleckt. Janu, besser als gar nichts!

29. Juli: Während ich meine Morgengeschäfte erledige im Garten, liest „Asi“ Äpfel auf. Heute Morgen schnappte ich mir auch einen Apfel und habe diesen „Asi“ apportiert. Sie kam fast nicht mehr aus dem Staunen heraus. Wenn die sich so freut, werde ich auch zukünftig Äpfel sammeln.

Nachmittags, als ich aus dem Auto stieg, stand ich vor der Tierarztpraxis. „Asi“ öffnete die Eingangstüre. Ich begrüsste die 3 Damen am Empfang, indem ich sie fast umrannte. Dann ging es ab ins Behandlungszimmer. Ich kann es jeweils kaum erwarten, bis Frau Dr. Müller hereinkommt. Zuerst gibt es Streicheleinheiten und dann ein oder zwei Leckerli. Der Behandlungstisch wird nach unten gefahren, ich steige hinauf und wenn alles fertig ist, steige ich auch allein wieder auf den Boden. Der Grund unseres Tierarztbesuches waren meine Augen. Die sind beide rot. Frau Dr. Müller sagt, ich hätte eine Junghundeerkrankung namens Konjunktivitis follikularis. Darunter versteht man eine chronische Bindehautentzündung, wobei an der Aussen- und Innenfläche der Nickhaut Lymphoide Follikel (glasige Knötchen) gebildet werden. Wenn die nicht von selbst wieder verschwinden, müsste eine Kürettage der gesamten Bindehaut (Ausschabung mit einem scharfen Löffel) vorgenommen werden. Warten wir mal ab. Vorläufig muss „Asi“ zweimal am Tag spezielle Augentropfen einträufeln.

30. Juli: Sobald die Luft rein ist, schleiche ich mich auf eines der beiden Sofas. Von langer Dauer ist aber das Vergnügen nie. „Asi“ steht meistens postwendend da und spediert mich runter.  Gegen Abend trafen sich „Asi“ und „Walter“ mit Freunden zum Essen. Ich habe zum ersten Mal in der Autobox und offenem Kofferraumdeckel ohne zu mucksen gewartet. Zweimal musste ich kurz Hundekumpels anbellen, weil die die Frechheit besassen, an meiner Box vorbeizuspazieren. Wenn „Asi“ das Fläschchen mit den Augentropfen und die Leberpains-Tube in die Hand nimmt, setze ich mich umgehend auf das Treppenpodest. Für Leberpains mache ich nämlich alles!

31. Juli: Heute ist ein brauner Labrador-Rüde ganz nah an meinem Zaun vorbeigetrampelt. Den konnte ich absolut nicht schmecken. Obwohl „Asi“ daneben stand, verbellte ich den Kerl, bis ich ihn nicht mehr sah. „Asi“ war alsdann sauer auf mich. Auch wenn sie gar nichts sagt, spüre ich ihre Laune gegen den Wind.  Nachmittags fiel „Asi“ bei der ND-Trainerin Bettina nichts Gescheiteres ein, als von meinen Bellkünsten zu erzählen. Bettina gab ihr den unhündischen Rat, mich wieder vermehrt anzubinden, und zwar nicht nur draussen sondern auch im Haus, weil meine Begrüssungszeremonien scheinbar zu grob seien. Ich beisse nun mal gerne in Hände und Arme, vor allem wenn ich mich über etwas freue.

Dieser Beitrag wurde geschrieben am Donnerstag, 13. August 2009 und wurde abgelegt unter "1.Würfe/Kölykök, H-Wurf vom 18.01.2009". Du kannst die Kommentare verfolgen mit RSS 2.0. Du kannst hier einen Kommentar hinterlassen, oder einen Trackback senden von deiner eigenen Seite.

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